Liebe Nürnberger Piraten,

bevor wir über das nächste Jahr sprechen lasst mich noch ein paar persönliche Worte über das letzte sagen. Ich erinnere mich exakt an unsere letzte Jahreshauptversammlung am gleichen Ort – beinahe gleiche Zeit – Ende Juli. Wir waren guter Dinge; hatten  ein Jahr als Team hinter uns gebracht. Ich erinnere mich noch genau an meine Abschiedsworte, das wir jetzt mal alle ausspannen müssen; zur Ruhe kommen und wir im August erst mal Urlaub machen.

Eine Woche später packten wir bereits Koffer für Berlin. Seitdem haben wir noch nicht alle wieder ausgepackt. Ein Jahr – nur Höhepunkte; einer nach dem Anderen. Wahlerfolge, Mitgliedersturm, Pressehype. Erfolg der beinahe weh tut. Ein Jahr nur Stress – jeden Tag eine neue Herausforderung. Bei den zahllosen Projekten verliert Mensch schnell den Überblick über die echten Höhepunkte. Für mich waren die TOP3 Höhepunkte der Nürnberger Piraten im zurückliegendem Jahr: Der Besuch von Amelia Andersdotter und Pavel Meyer sowie das Konzept ÖPNV ticketfrei.

Danke an Alle die diese Höhepunkte und die anderen 100 Projekte mitgestemmt haben. Wir sind ein großartiger Kreisverband und haben richtig was auf die Platte gelegt.

Danke vor allem aber auch an den Vorstand – wir haben ein Jahr erlebt das wir nie vergessen werden. Es hat echt Spaß gemacht das mit Euch zu machen und das Jahr ist viel zu schnell rum und ich würde es jederzeit wieder tun.

Ich gebe zu weltweit der dienstälterstete Vorsitzender der Piratenpartei zu sein.Ich gehöre aber nicht zu den Funktionären die aus Ihrem Amt heraus getragen werden.

Daher sei das an dieser Stelle gesagt: ich kandidiere heute zum letzten Mal für diesen Posten; diese Entscheidung hängt nicht vom Wahlergebnis ab das wir erzielen werden.

Es widerspiegelt den Abschluss eines politischen Wahlzykluses von 2009 bis 2013.

Ich habe persönlich die Gründung der MFR und NBG-Verbände initiiert;
bin trotz der Schwierigkeiten in der Anfangsphase am Ruder geblieben;
habe trotz Windstille bis zum Kap Berlin unermüdlich an unserer Infrastruktur gearbeitet.
An den Wahlerfolgen trage ich persönliche Mitschuld – wir waren ganz vorne live dabei.

Heute sind wir eine andere Partei als vor Berlin und gehen in ein Jahr das über
eine neue Zukunft für die Piraten entscheiden wird. Später werden wir sagen:
Es war die Zeit zwischen Berlin und Berlin. Es war die Zeit als wir uns entscheiden mussten. Als wir uns entscheiden mussten ob wir wieder ein Splitterpartei sein wollen oder ob wir die Bundesrepublik verändern.

Heute trefft Ihr einen Teil dieser Entscheidung.

Und weil wir uns heute entscheiden müssen ein Versprechen vorweg:
Am 06.10.2013 werden genügend erfahrene und fähige Nürnberger Piraten für die Vorstandsarbeit antreten um ohne die aktuelle Crew zurechtzukommen. Ein großer Teil der nächsten Generation die dann für unsere Zukunft verantwortlich sein wird steht heute schon bereit. Und das ist gut so um andere Kommunalpolitiker zu zitieren!

Vorletzte Woche sprach ich an selbiger Stelle wovon ich Träume.
Kaum hatte ich von der Wichtigkeit einer Antwort auf die aktuelle Europakrise geredet,
schon organisierten die Europapiraten einen riesigen Mumble mit Dr. Bofinger als Starredner. Am letzten Dienstag kamen beinahe 400 Piraten zusammen um sich des Themas anzunehmen.

Darauf bin ich stolz denn einerseits zeigt es das wir technisch den anderen Parteien weit voraus sind und andererseits die Piratenpartei kollektiv begriffen hat welches Thema gerade den Bürgern unter den Fingernägeln brennt. Das unterstreicht auch die gerade parallel stattfindende Konferenz der AG Außenpolitik in Potsdam zum Thema Europa.

Weil es um unsere Zukunft geht und das wichtigste Jahr der Piratenpartei jemals vor uns steht schlage ich folgendes vor:

1)      Die Nürnberger Piraten setzten sich das Ziel bei den anstehenden Wahlen im Herbst 2013 mindestens ein Drittel über dem Landesdurchschnitt abzuschließen. Daher sind alle Formalitäten und Pflichtarbeiten so schnell und so zuverlässig wie möglich zu erledigen. Dann haben wir für die eigentliche Wahl mehr Energie und die beste Ausgangsposition.

2)      Um die Basis maximal am Inhalt und Entscheidungen im Wahlkampf zu beteiligen führt der KV Nürnberg im nächsten Jahr 6 anstatt 4 Mitgliederversammlungen durch. Diese Aufgabe wird direkt einem Beisitzer in der ersten Vorstandsitzung übertragen.

3)      Um Entscheidungen noch schneller umzusetzen tagt der Vorstand beginnend mit November im wöchentlichen Rhythmus. Eine vollständige Anwesenheit ist dafür nicht vonnöten. Falls es nichts zu besprechen/entscheiden gibt werden operative Arbeiten durchgeführt. Dezentrale Sitzungen werden angestrebt um noch mehr Aktiven den Zugang zu erleichtern.

4)      Ebenfalls beginnend mit November werden monatliche Neumitgliedertreffen durchgeführt. Dort werden Neumitglieder seriell in Arbeitsmethoden der Piratenpartei eingeführt und direkt für den Wahlkampf fit gemacht.

5)      Last but not least:  Unsere neue Zentrale muss jetzt schnell fertig werden und wir sollten dafür sorgen dass bald hoffentlich jeden Tag eine andere Arbeitsgruppe den Raum belegt.

Diese Aufgabenliste ließe sich beinahe beliebig fortsetzten – lasst es uns einfach tun anstatt es aufzuzählen.

Ich bedanke mich bei Euch allen für das zurückliegende Jahr und hoffe auf euren klaren Auftrag.

Danke.