Meine Gedanken zur Politik.

No Vision Song Contest

Ich gebe zu, dass Glitterrock mir gegen den Strich geht. Als überzeugter Metalhead hat diese musikalische Gattung genauso viel mit Rock zu tun wie ein heißer Sommerurlaub mit der Antarktis. Entgegen meiner eigenen Vorlieben eignet sich Glitterrock aber optimal für von Steuern bezahlte Unterschichten-Unterhaltungsprogramme wie den Eurovision Song Contest. Überproduziert, weich gewaschen und für jeden schwerhörigen akzeptabel. Da verwundert es natürlich, dass ein solches top positioniertes Produkt bei den ZuschauerInnen der Pop Zombie-Show so abkackt wie Lord of the Lost mit ihrem Gassenhauer “Blood & Glitter”. Liebe Glitzer, nehmt es bitte auf die leichte Schulter, denn beim ESC wird nicht über Musik sondern über Sympathie zu eurem Herkunftsland abgestimmt. Und ihr kommt nun mal aus dem Land mit einem dementen Kanzler und einer geistig retardierten Aussenministerin die Tageintagaus durch die Welt pilgern und “möge die Welt am deutschen Wesen genesen” predigen. Die sogenannte Energiewende bedeutet nämlich für unsere Nachbarn nicht Sonnenblumenwiese sondern absurde Preissteigerungen für ihren Strom weil die Krauts nicht genug davon bekommen können. Die ausgerufene Zeitenwende bezüglich Russlands Kriegspolitik wird nicht als Erwachen aus dem Tiefschlaf sondern als “Lass uns doch die Uhr um eine Stunde vorstellen” wahrgenommen. Warum läuft der für die Vorbereitung des Angriffskrieges gegen die Ukraine Mittäter und ehemalige Kanzler Schröder unbehelligt durch Berlins Straßen? Wo ist da der Generalstaatsanwalt? Welchen Hass ziehen die egozentrischen Wirtschaftsmaßnahmen Deutschlands nach sich? Ja genau eine solche: keine Stimme für egal was aus Deutschland kommt. Glückwunsch an hAmpel und Opposition, denn ihr redet über Wölfe, Geschlechtsumwandlung auf Rezept und ob man auf dem größten Alkofest der Welt, dem Oktoberfest auch mal einen Cannabis Joint rauchen darf, anstatt über die Zukunft Europas. Ja, genau der letzte Platz geht an Euch – der letzte Platz in der Kategorie Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Innovation. Freilich ganz unbeteiligt sind Germaniens BürgerInnen nicht, denn nach Gesetzen der Logik dürfte keine der an der Regierung in den letzten 50 Jahren beteiligten Parteien die 5% überspringen. KEINE. Die Tugend “treu bis zum Untergang” hält sich in Deutschland halt besonders gut. 

Einen Trost gibt es für Lord of the Lost: Für jede echte Metalband ist der letzte Platz bei einem populärkunst Contest eine besondere Ehre und eine mehrfache Goldmedaille. In diesem Sinne: arbeitet weiter und hart, dann bekommt ihr eventuell auch mal Audienz beim Lord Ozzy.

Scholz in Kenia – Propaganda beim Cocktail.

Kenia ist ein schönes Land, Kenia ist bekannt für seine gastfreundlichen Menschen, seine Savannen, eine einzigartige Tierwelt und den wunderschönen Blick auf den nachbarschaftlichen Kilimandscharo. Da hat wohl auch die versammelte und vornehmlich aus dem Reisebudget der öffentlich-rechtlichen Medien bezahlte Pressemeute hingeschaut, während der deutsche Kaiser ähh Kanzler den Einheimischen Honig ums Maul geschmiert hat. Man wolle sich den ökologischen Energiemarkt Kenias für Deutschland als Vorbild nehmen. Der ist schließlich zu mehr als 90% regenerativ. Und erst diese wunderbare Geothermie, die es auch sofort in Deutschland braucht! Das Paradies ist doch so nah, wenn endlich Kenias Facharbeiter nach Deutschland kommen und des Kanzlers Probleme abarbeiten. Da schmeckt der von schwarzhäutigen Schönheiten gereichte Cocktail wie Ambrosia auf der Zunge. Prost dem Tross und hoch die Tassen, lasset klingeln die Reisekassen.

Bei so viel Freude, Honig und Schmalz wundert es nicht, dass niemand die Fakten anspricht. Denn die entsprechen so gar nicht dem offiziellen Regierungssprech. Was ich meine? Kenia hat eine aktuelle Stromproduktion im Umfang von ca. 11 Milliarden kWh – Stand 2021. Deutschland liegt bei 510 Milliarden kWh bei einem Zuwachs von knapp 6 Milliarden kWh im letzten Jahr. Ungefähr ein Drittel der kenianischen Bevölkerung lebt in Armut – ca. 30% haben gar keinen Zugang zu Strom. Das ist also das Vorbild, das sich der Kanzler setzt? Welches Drittel Deutschlands soll denn vom Netz genommen werden? Welches Drittel schickt man in existenzielle Armut lieber Herr Scholz? Was für eine Farce, die da auf Steuerzahlers Kosten verbreitet wird? Warum hat kein einziger Pressefuzzi bemerkt, dass da was nicht stimmt? Weil man/frau Ökologie nicht hinterfragt?
 
Und ja, FacharbeiterInnen werden in Deutschland dringend benötigt, denn Generation Y arbeitet nun mal Teilzeit. Die WorkLiveBalance ist nun mal wichtiger als SchaffeschaffeHäusleBaue. Das ist das gute Recht einer jeden Generation, sich dafür zu entscheiden. Nur diese Insuffizienzien durch FacharbeiterInnen aus einem notleidenden Land zu lindern bedeutet letztendlich, dieses Land bewusst und in kolonialistischer Tradition auszubeuten. Wir nehmen nur das Beste – eure High Potentials. Die braucht ihr ja nicht mehr, ihr habt ja eine schöne Savanne und einen tollen Blick auf den höchsten Berg Afrikas. 
Mir fällt kein anderes Wort ein – das ist ganz normale Ausbeutung und genau das Gegenteil von dem was Kenia (und anderen Ländern) helfen könnte aus ihrer Misere rauszukommen. Die kapitalkommunistischen Chinesen scheinen es zumindestens ein bisschen Besser zu machen – Sie kommen nicht als NeokolonialisInnen sondern als GeschäftlesmacherInnen auf gleicher Augenhöhe. Zurück zum deutschen Problem: kritische Presse, Fakten hinterfragen oder gar Kritik äußern das gehört sich einfach nicht, wenn man in so einem schönem Land Reisekosten verprasst.

Ich meinerseits fange schon mal an ein Loch zu graben – entweder ich stoße auf eine geothermische Wärmequelle und lasse Euch alle (gegen Penunzen) daran teilhaben oder falls ich nichts finde habe ich schon mal ein gutes Versteck für den Fall das doch ein unzufriedener Mob anfängt den gemütlichen Ikonoklasmus zu zelebrieren weil man die kollektiven Lügen nicht mehr aushält.  

Atomkraft immer noch nein und ohne danke.

Es ist schon durchaus ein Paradoxon für sich, dass wir gestern die wohl sichersten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet haben, während unser grüner Wirtschaftsminister die (erwiesenermaßen nicht so sicheren) Ukrainischen für tauglich und notwendig erklärt. Und natürlich ändert der deutsche Ausstieg nichts am globalen Atommüll-Problem und das permanente Risiko eines Super Gaus, aber ich bin TROTZDEM glücklich, es mitzuerleben. Denn es ist ein großartiges Zeichen, wenn jemand konsequent und nachweislich generationenübergreifend und nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Aspekten Politik betreibt. In diesem Sinne ein guter Tag für die Menschlichkeit. Ob wir den wirtschaftlichen Nachteil mit Ökotech kompensieren können, müssen wir erst noch beweisen und ich drücke uns die Daumen.