Persönliches …

Klimakleberz die hunderste…

Achtung Achtung was zum DENKEN! 


Auch ich habe in meinen jungen Jahren Straßen besetzt und grüne Jugendliche in zivilen Ungehorsam geschult. Daher empfinde ich gewisse Sympathien für “Die Kleberz” – wir besetzten damals – stoppten den Verkeht für jeweils 10 Minuten, verteilten Äpfel und Flyer an die Autofahrenden und entblockten dann wieder genau wegen der “Sympathie”. Und mir war bewusst, dass ich immer nur einen Schritt entfernt von echter Strafe (Gefängnis) war. Das habe ich bewusst und ohne Angst vor den Konsequenzen getan. Hätte es einen Vormärz gegeben, wenn Menschen wie Georg Büchner Angst vor dem Zuchthaus gehabt hätten? Niemals. Daher bin ich fest überzeugt, dass die “Strafandrohung” keinerlei Wirkung auf Menschen hat, die etwas aus tiefer Überzeugung tun. Ein anderer Aspekt ist mir jedoch aufgefallen, der mich nicht ruhig werden lässt. Stellt Euch vor, es wären nicht zottelige Ökos die die Startbahn eines Flughafens besetzten, sondern bärtig-turbanisierte Männer in Kaftanen hätten sich an die Bahn geklebt und gerufen, dass ein gewisser Allah groß ist und nur er das Klima retten könnte. Ich bin mir sicher die GSG9 wäre fünfzehn Minuten später eingeflogen hätte (hoffentlich ohne jemanden zu erschießen) alle einkassiert – ihnen einen Sack über den Kopf gestülpt und sie wären in Ketten an einen “sicheren” Ort zu dem es keinen Kontakt gibt geflogen worden. Ich bin mir sicher der Generalstaatsanwalt hätte die Ermittlung sofort an sich gezogen und wir würden eine Welle von Durchsuchungen und Verhaftungen erleben mit Sondersendungen im TV sowie emotionaler Bundestagssitzungen, die neue “sicherheitsgesetze” beschließen weil die aktuellen angeblich nicht ausreichen um einen Zaun ordentlich zu bewachen.
Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Das Denkexperiment offenbart erstens: es gibt sowas wie positiv Rassismus (ich bin mir bei der Wortwahl nicht sicher, aber die Grundaussage stimmt) der dafür sorgt daß wir bestimmten Gruppen nicht sowas antun weil sie eben anders sind als die anderen – die Klimakleberz durften nach ihrem Auftritt beinahe sofort wieder nach Hause bzw. zum Erfolg feiern in die nächste Veggiebar. Zweitens – und das ist beinahe wichtiger – die Strafe bleibt aus, weil wir genau wissen, dass es unsere Kinder sind, die uns vor Augen führen, wie nackt der Kaiser (mwd) ist. Meine und die vorherige Generation haben es nun mal nicht geschafft, ein Gesellschaftsmodell zu entwickeln, das auch nur ansatzweise in Frieden mit (pathetisch) Mutter Erde steht. Gibt es ein Fazit? Nö – eigentlich nur, dass nicht alle vor dem Gesetz gleich sind. Aber eventuell hast Du das schon immer geahnt.

Miel de Palma – meine kleine Honiggeschichte

Lang ist es her, da verliebte ich mich in Gomera. Ein wirklich exklusives Produkt dieser Insel ist der sogenannte Palmenhonig.(Miel de Palma)

Im Jahr 2007 nutze ich einen Urlaub auf der Insel um ein neues Bizz zu erproben und kaufte eine halbe Palette von dem Spezialsaft, denn in deutschen Delikatessengeschäften gab es diesen nicht. Die Palette landete am Flughafen Berlin und wurde prompt vom Zoll aufgehalten, denn Honig ist eine streng reglementierte Ware und in mehreren Handelsabkommen geregelt wie ich erfuhr.

Mein Einwand daß das nur Honig heißt aber keiner ist wurde zu Kenntnis genommen und ich wurde gebeten dieses durch eine Produzentenerklärung sowie phytosanitäres Gutachten nachzuweisen. Besonderen Anstoß nahmen die ZöllnerInnen an der Tatsache, dass ich im Einfuhrformular als Einfuhrort eine 10 eintrug, die aber für Bayern steht. Denn Berlin ist nun mal 01 in diesem Formular und Ordnung muss sein! Wohl auch deshalb hatte ich es besonders dreckig verdient, durch weitere Formulare bestraft zu werden. 

Die Produzenten, die ich natürlich sofort kontaktierte, haben mich ausgelacht – jeder Mann und Frau weis doch, dass Palmenhonig nichts mit Bienen zu tun hat und dachten, ich will sie auf den Arm nehmen. Weil ich aber jeden Tag anrief, bemühten sie sich also um entsprechende Papiere, was auch nach ein bisschen mehr als vier Wochen komplett war. Während dieser Zeit stand die Palette natürlich im Zolllager und wurde täglich mit einer Standgebühr von knapp 30 Euro belegt. Zusammengerechnet und auf den Einkaufspreis aufgeschlagen bedeutete das ein technisches preisliches Aus für meine Bizzpläne – sogar dem KDW (ja genau oder kennst Du einen anderen KDW?) war der Palmenhonig zu teuer!

Seitdem hatte ich eine halbe Palette Palmenhonig, den ich an Geschäfts- und Privatfreunde verschenkte und selbst konsumierte. Heute Abend werde ich den Rest der letzten Flasche über mein Eis gießen und genießen. Und das, nachdem die Mindesthaltbarkeit Ende 2008 war! Also 15 Jahre später. Er schmeckt jetzt rauchiger – ein bisschen karamelig ist aber immer noch ein Traum an Geschmack. Besonders lecker auf Vanilleeis!

Fazit:

Erstens – gute Produkte halten länger. Probiert bevor ihr wegwerft. Bitte.

Zweitens – deutsche Bürokratie zerstört das Unternehmertum. Besonders Berliner Ämter sind skeptisch wenn jemand versucht ehrlich und gesunde Geschäfte aufzubauen.

Drittens – ich muss bald wieder nach Gomera, um Nachschub zu holen. Guten Euch allen und gebt drauf acht, was ihr esst.

Atomkraft immer noch nein und ohne danke.

Es ist schon durchaus ein Paradoxon für sich, dass wir gestern die wohl sichersten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet haben, während unser grüner Wirtschaftsminister die (erwiesenermaßen nicht so sicheren) Ukrainischen für tauglich und notwendig erklärt. Und natürlich ändert der deutsche Ausstieg nichts am globalen Atommüll-Problem und das permanente Risiko eines Super Gaus, aber ich bin TROTZDEM glücklich, es mitzuerleben. Denn es ist ein großartiges Zeichen, wenn jemand konsequent und nachweislich generationenübergreifend und nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Aspekten Politik betreibt. In diesem Sinne ein guter Tag für die Menschlichkeit. Ob wir den wirtschaftlichen Nachteil mit Ökotech kompensieren können, müssen wir erst noch beweisen und ich drücke uns die Daumen.

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