Ciao Tegel TXL – ich werde Dich vermissen!

Achtung Achtung – ich will es nur gesagt haben bevor mensch später sagen wird hättest Du es halt geschrieben, dann würden wir es dir heute glauben und daher: Heute wird der Betrieb des nachhaltigsten Flughafens in Deutschland eingestellt. Und das während einer Pandemie, die den Flugverkehr für ein Jahrzehnt zumindest halbiert. Mit einer gewissen Unwahrscheinlichkeit könnte der Flugverkehr im Zusammenhang mit der Umsetzung der Klimadiskussion sich sogar für immer verändern.

Fakt ist heute, dass mit der Schließung des Flughafens Berlin und der Übernahme durch Schönefeld eine weitere Umweltsünde manifestiert wird. Denn der Ausstoß an CO2 am neuen Standort erhöht sich unnötig.  Wie passiert das?

Erstens freilich durch die mehrfache Transferdistanz zur Innenstadt. Jeder Benutzer des Flughafens verbraucht bei der Anreise ca. das doppelte an Zeit und Energie.

Zweitens durch den offensichtlichen Oversizeeffekt. Wenn ich schätzen müsste und der Flugverkehr wirklich wieder nur eine Richtung nach oben (nach der Pandemie) kennt, dann würde ich von ca.30 Jahren ausgehen bis der Flughafen Schönefeld die richtige Größe für den tatsächlichen Bedarf hat. Bis dahin zahlen wir Alle in barer Münze, Zeit und CO2 für die Fehlplanung.

Drittens und entscheidend: TXL war Bundesmeister bei der Durchlaufzeit zwischen Flieger & Taxi/Bus/Bahn. Eine solche Durchlaufzeit ist kaum organisierbar und in Schönefeld gar nicht gewollt. Vielmehr hat man dem Flughafen ein Einkaufszentrum aufgesetzt für das es entscheidend ist, dass die Verweildauer am Flughafen möglichst lange ist. Natürlich bezahlen wir alle diese Unproduktivität durch unnötige Ausgaben für Strom, Heizung und überflüssig bebauter Fläche. Für die Geschäfte am Flughafen heißt es nicht anderes als überhöhte Mietpreise – für den Fluggast teure Produkte. Warum gibt es eigentlich in Deutschland wo alles geregelt ist keinen Höchstpreis für Kaffee? 

Natürlich könnten die PolitikerInnen von SPD,CDU,Grünen die hauptsächlich am Ruder und an der Umsetzung beteiligt sind, heute handeln und den Wahnsinn zumindest  für ein Jahrzehnt aussetzen. Es würde Millionen Tonnen CO2 sparen, woran alle drei oben genannten Parteien angeblich Interesse haben. Es wäre an der Zeit mutige Schritte zu gehen und Fehlplanung und Korruption zu beenden. Warum pimpen wir den ICE vom Flughafen FRA nach Berlin Hauptbahnhof nicht auf eine realistische Fahrzeit von 1,5 Stunden. Das ist vergleichbar mit der aktuellen Anbindung von Schönefeld zum Hauptbahnhof. Dann ist halt FRA auch ein Berliner Internationaler Flughafen. Für den Besucher aus USA macht das keinen Unterschied – für die CO2-Bilanz macht es allemal einen Unterschied. Die einzigen die hier eine Gedankensperre haben sind korrupte RegionalpolitiikerInnen weil sie angeblich Macht und auf jeden Fall Posten, Fototermine und kostenlosem Sekt mit Häppchen verlieren. Emanzipiert Euch bitte vom Regionalismus – nicht in jeder Stadt kann es ein internationales Superhub geben – Folge ist Megalomanismus und Geldverschwendung. Lasst uns doch so lange es geht freuen, dass wir überhaupt einen so großen Flughafen in DE haben – so lange es halt geht weil die Flugkapazitäten verlagern sich ohne jegliche Einflussnahme unbekannter Berliner BezirkspolitikerInnen. (Zur Zeit an den Persischen Golf und FernOstChina) Souverän wäre es für Berlin würde es endlich alle Straßenbaustellen abschliessen sowie genügend Kapazitäten zur Verfügung stellen damit die S Bahn wirklich immer fährt und kein running Gag ist. Dann hätte man wirklich was womit man seine Hauptstadt promoten könnte. Übrigens sind beide Maßnahmen ebenfalls CO2 sparend! 
Ok gleich kommen paar schwäbische Neuberliner und schrieben mir in die Kommentare wie schlimm das ist mit dem Flughafen.
Liebe Ökofaxe – ich kenne fünfmal so viele Tegeler und Anrainer die mir geschworen haben, wie schön es ist fix zum Flughafen rüberzumachen wenn man in Urlaub will als Bewohner die sich sonst über den Lärm in der Einflugschneise beschwert haben. Ich bin mir sicher wenn Bürgerentscheide in Berlin bindend wären, dann hätten die Berliner gegen den Schönefeldwahnsinn gestimmt. Ganz sicher. Aber das ist für RotRotGrün wohl zu viel Demokratie. 

Angebot Wahlkampf Bayern/Bund 13

Ahoi Pirat,

in den letzten Wochen des Wahlkampfes ist Präsenz zu verschiedenen Themen ein Muss.
Daher biete ich an, als Kandidat für LT/BT bei Euch vorbeizukommen und für Inhalt zu sorgen.
Am liebsten bei einer Abenddiskussionsveranstaltung; gerne aber auch nach Euren Vorstellungen.

Folgende Themen biete ich an:
1) Europapolitik
2) Drogenpolitik (insbesondere Cannabis)
3) Verkehrspolitik: ÖPNV-Ticketfrei (mit Konzept!) & Flugverkehr
4) Bürgerbeteiligung
5) Mollath
6) Bildung

Für die letzten 10 Wochen des Wahlkampfes habe ich noch Termine frei und komme gerne bei Euch vorbei.
Einzige Voraussetzungen von mir sind, das der Termin mindestens drei Wochen vorher geplant wurde und
die Veranstaltung ordentlich angekündigt wird.

Terminanfragen (am besten mit konkreter Themenidee) bitte direkt an emanuel@kotzian.de.
Informationen rund um meine Themen und Termine findest Du auf: www.kotzian.de

Arrr
Emmi, Emanuel Kotzian,
Direktpirat

Ein Flughafen, der sein Geld nicht mit Fliegen verdient?

Wozu eigentlich fliegen am Flughafen - man kann ja auch am Boden Geld verdienen?

Wozu eigentlich fliegen am Flughafen – man kann ja auch am Boden Geld verdienen?

Pünktlich zu Christi Himmelfahrt präsentieren Finanzminister Söder und Oberbürgermeister Maly eine Studie  der Firma Uniconsult zur Zukunft des Nürnberger Flughafens. Endlich, denn angekündigt wurde sie eigentlich für Mitte April. Angesichts der täglich auflaufenden neuen Defizite also kein Zeichen der wirklichen Eile und Sorge. Wer hier auf einen Fortschritt in der Debatte, einen qualitativen Meilenstein gehofft hatte, wurde schlichtweg enttäuscht.

Hier eine kleine Kritik:

Bei einer Pressekonferenz am Nürnberger Flughafen stellen Finanzminister Söder und Oberbürgermeister Maly die Studie vor. Wobei vorstellen ein bisschen zu viel der Beschreibung ist, denn richtig präsentiert werden soll die Studie erst Ende Juni. Interessanterweise sollen dann aber schon erste Umsetzungen der Handlungsempfehlungen geschehen sein. Nein sie haben sich nicht verlesen. Die Verantwortlichen wollen die Empfehlungen umgesetzt haben, bevor die Studie offiziell am Markt ist. Transparenz in der Planung oder gar mögliche Beteiligung der Bürger? Fragen Sie lieber nicht – absolute Fehlanzeige. Ein trauriger Gedanke macht sich breit: Das von OB Maly beworbene Bürgerbeteiligungskonzept der SPD ist wohl nicht mehr als ein übler Wahlwitz.

Hierzu passt hervorragend die erstaunliche Tatsache, dass auf der Pressekonferenz nicht über GELD geredet wurde. Anscheinend haben wir es irgendwo versteckt herumliegen oder es spielt wohl bei Flughäfen weder in Berlin noch in Nürnberg eine Rolle. Ist wohl üblich bei den Großprojekten, die uns in seltener Harmonie von S- und C-Parteien in unsere Haushalte gezaubert werden.  Aber bleiben wir doch beim Thema Flughafen und kommen zur eigentlichen Bewertung der Studie, deren Analyse zum Schluss kommt, dass Nürnbergs Flughafen einen attraktiven Standort, touristisches Potenzial und eine langfristige Perspektive habe.

Sie sind irritiert, weil sie das schon immer wussten und sich fragen, wo man sich bewerben kann um solche Studien bezahlt zu bekommen? Ja sie kennen die Antwort. Ich brauche sie hier nicht zu schreiben, also  lassen Sie uns wieder zur Studie zurückkehren, denn es gibt durchaus noch mehr das einem den Vatertag kurzweilig macht. Es sind immerhin 18-20 Empfehlungen die vorgeschlagen werden – leider nirgends einsehbar, weil es ja kein Internet am Flughafen zu geben scheint.

Allen Voran empfiehlt die Studie 32 neue Flugverbindungen die sich wirtschaftlich rechnen könnten. Sechs davon sollen davon sogar schon eingerichtet (nur noch nicht vorzeigbar sein). Gute Sache finden wir, weil genau das doch seit Jahren alle fordern. Unumgänglich das uns dies eine teure Studie bestätigen muss. Wozu die vor Monaten erschienene Bedarfsstudie von Prof. Dr. Brehm heranziehen, wozu einfach mal alle Mitglieder des Miteigentümers IHK via Email befragen wo die Bedürfnisse liegen? Wozu schneller und einfacher wenn es später und teurer geht? Und niemand möge einer Studie abverlangen eine Idee zu beinhalten, wie denn die Fluggesellschaften zur Einrichtung der neuen Strecken gebracht werden könnten. Der Bürgermeister gibt sich ja zuversichtlich: „Wir werden noch stärker Klinken putzen als bisher“.

Für positive Eindrücke sorgen folgende Handlungsempfehlungen:

–          Suche nach anderen Airlines um die Kontraktbasis zu verbreitern

–          Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Region

–          Verbesserung von Servicequalität und Anbindung um „Grenzgänger“ nach Nürnberg zu ziehen

–          Westanbindung des Flughafens / Stopp der Nordanbindung

–          Ausbau des Marketingkerns

–          Neuer Name für ein gutes Produkt

Zusammenfassend bleibt nochmals zu betonen, wie euphorisch sämtliche Vorschläge der Studie von allen verantwortlichen Politikern gepriesen werden. Dabei können Sie die Vorschläge ja kaum lange kennen. Einig ist man sich wohl, das echte Problem bis nach den Wahlen zu schieben um gemeinsam Überraschung über noch schlechtere Entwicklungen zu heucheln. Auch das sind wir ja aus Berlin gewöhnt. Dabei und auch das ist Konsens unter den Verantwortlichen Söder und Maly: es müssen ja sowieso die neuen Geschäftsführer richten, die man gerade sucht! Ein weiterer willkommener Grund die Lösung wieder von sich wegzuschieben, nachdem man vorher alles so toll fand. Wer soll sich denn eigentlich auf einen solchen Job bewerben, wenn ihm gerade vorgeführt wird wie die aktuelle Geschäftsleitung politisch geköpft wird. Dennoch stehe ich zu den oben genannten Maßnahmen der Studie, vor allem deshalb, weil unser kostenloses und von ehrenamtlich arbeitenden Piraten erstelltes Konzept zu selbigen Schlüssen kommt. Freilich mehrere Wochen früher und öffentlich anstatt verspätet und hinter verschlossenen Türen entworfen.

Mehreren Handlungsempfehlungen können wir nicht folgen, wollen aber heute betonen, dass sich die gesammelte politische Kaste heute dahinter stellt. Dabei handelt es sich insbesondere um folgende Vorschläge:

1)      Aufbau von Konferenzkapazitäten bis zu 1000 Teilnehmern.

Niemand braucht ein Konferenzzentrum am Flughafen. Weder die Nürnberger, die haben schon mehrere, noch die Nichtnürnberger. Wer glaubt denn realistisch daran, dass Menschen extra nach Nürnberg fliegen, weil da ein Konferenzsaal ist? Wir warnen ausdrücklich vor diesen Investition und sehen diesen Vorschlag als geplantem Schildbürgerstreich!

2)      Umbau des Terminalgebäudes

Die Frage lautet für wen? Für zwei Millionen weniger Passagiere? Dieser Vorschlag folgt nur der politischen Auftragslogik, das gebaut werden muss – egal was – Hauptsache irgendwas wird gebaut. Das Terminalgebäude ist für die an es gestellten Anforderungen zu groß! Ein Teil sollte stillgelegt anstatt umgebaut zu werden.

3)      Zusammenlegung der Reisebüros auf einer Fläche

Glaubt irgendjemand, dass das in irgendeiner Weise irgendetwas an den Passagierzahlen beeinflusst? Wie billig wirkt ein solcher Vorschlag in einer teuren Studie.

Ich kann dem Finanzminister zusammenfassend durchaus zustimmen, wenn er sagt:“ Ja, der Flughafen hat Zukunft“ – ich ergänze „Der Nürnberger Flughafen hat ohne den aktuellen politischen Aufsichtsrat eine besser Zukunft“.  Gleichzeitig widerspreche ich OB Dr. Maly wenn er propagiert „Wir müssen mehr Geld am Boden verdienen“  und behaupte „Ein Flughafen, der sein Geld nicht mit Flugzeugen sondern mit Einzelhandel verdient ist eine Shoppingmall und davon hat Nürnberg genug!“

Es bleibt allgemein die wichtigste  Frage offen. Wo ist die Kosten-Nutzen-Rechnung, heist: wieviel Steuergelder kostet das Upgrade, und ab wann rechnet es sich? Bevor wir weiter große Millionenbeträge in eine ingewisse Zukunft investieren, kann man
den Flughafen auch so weiterbetreiben, und die jährlichen Verluste im laufenden Geschäft mittels Gesundschrupfung reduzieren.

 

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