Scholz in Kenia – Propaganda beim Cocktail.

Kenia ist ein schönes Land, Kenia ist bekannt für seine gastfreundlichen Menschen, seine Savannen, eine einzigartige Tierwelt und den wunderschönen Blick auf den nachbarschaftlichen Kilimandscharo. Da hat wohl auch die versammelte und vornehmlich aus dem Reisebudget der öffentlich-rechtlichen Medien bezahlte Pressemeute hingeschaut, während der deutsche Kaiser ähh Kanzler den Einheimischen Honig ums Maul geschmiert hat. Man wolle sich den ökologischen Energiemarkt Kenias für Deutschland als Vorbild nehmen. Der ist schließlich zu mehr als 90% regenerativ. Und erst diese wunderbare Geothermie, die es auch sofort in Deutschland braucht! Das Paradies ist doch so nah, wenn endlich Kenias Facharbeiter nach Deutschland kommen und des Kanzlers Probleme abarbeiten. Da schmeckt der von schwarzhäutigen Schönheiten gereichte Cocktail wie Ambrosia auf der Zunge. Prost dem Tross und hoch die Tassen, lasset klingeln die Reisekassen.

Bei so viel Freude, Honig und Schmalz wundert es nicht, dass niemand die Fakten anspricht. Denn die entsprechen so gar nicht dem offiziellen Regierungssprech. Was ich meine? Kenia hat eine aktuelle Stromproduktion im Umfang von ca. 11 Milliarden kWh – Stand 2021. Deutschland liegt bei 510 Milliarden kWh bei einem Zuwachs von knapp 6 Milliarden kWh im letzten Jahr. Ungefähr ein Drittel der kenianischen Bevölkerung lebt in Armut – ca. 30% haben gar keinen Zugang zu Strom. Das ist also das Vorbild, das sich der Kanzler setzt? Welches Drittel Deutschlands soll denn vom Netz genommen werden? Welches Drittel schickt man in existenzielle Armut lieber Herr Scholz? Was für eine Farce, die da auf Steuerzahlers Kosten verbreitet wird? Warum hat kein einziger Pressefuzzi bemerkt, dass da was nicht stimmt? Weil man/frau Ökologie nicht hinterfragt?
 
Und ja, FacharbeiterInnen werden in Deutschland dringend benötigt, denn Generation Y arbeitet nun mal Teilzeit. Die WorkLiveBalance ist nun mal wichtiger als SchaffeschaffeHäusleBaue. Das ist das gute Recht einer jeden Generation, sich dafür zu entscheiden. Nur diese Insuffizienzien durch FacharbeiterInnen aus einem notleidenden Land zu lindern bedeutet letztendlich, dieses Land bewusst und in kolonialistischer Tradition auszubeuten. Wir nehmen nur das Beste – eure High Potentials. Die braucht ihr ja nicht mehr, ihr habt ja eine schöne Savanne und einen tollen Blick auf den höchsten Berg Afrikas. 
Mir fällt kein anderes Wort ein – das ist ganz normale Ausbeutung und genau das Gegenteil von dem was Kenia (und anderen Ländern) helfen könnte aus ihrer Misere rauszukommen. Die kapitalkommunistischen Chinesen scheinen es zumindestens ein bisschen Besser zu machen – Sie kommen nicht als NeokolonialisInnen sondern als GeschäftlesmacherInnen auf gleicher Augenhöhe. Zurück zum deutschen Problem: kritische Presse, Fakten hinterfragen oder gar Kritik äußern das gehört sich einfach nicht, wenn man in so einem schönem Land Reisekosten verprasst.

Ich meinerseits fange schon mal an ein Loch zu graben – entweder ich stoße auf eine geothermische Wärmequelle und lasse Euch alle (gegen Penunzen) daran teilhaben oder falls ich nichts finde habe ich schon mal ein gutes Versteck für den Fall das doch ein unzufriedener Mob anfängt den gemütlichen Ikonoklasmus zu zelebrieren weil man die kollektiven Lügen nicht mehr aushält.