Bild: “TOTGEKIFFT! – ZUM ERSTEN MAL TOD DURCH CANNABIS NACHGEWIESEN”

hitman2Wissenschaft die Wissen schafft!

Aus der ganzen Republik kommen Hilferufe. Die Bild titelt: TOTGEKIFFT! – ZUM ERSTEN MAL TOD DURCH CANNABIS NACHGEWIESEN.

Kann das wirklich wahr sein? Um ganz exakt zu sein hatte ich seit Jahren darauf gewartet – es war einfach eine Zeitfrage bis jemand tatsächlich einen Cannabistoten findet. Denn streng wissenschaftlich betrachtet wird es kaum eine komplexe Substanz auf diesem Planeten geben, welche nicht bei doch irgendeinem Erdenbürger eine Intoleranz oder allergische Reaktion hervorruft. Lasst uns die bösen Erdbeeren und Walnüsse insbesondere nicht unerwähnt lassen, denn sie sind, was jeder Allergologe weis, echte Todesfrüchte!

Ich werde auf gar keinen Fall versuchen die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Forscher in Abrede zu stellen. Erstens bin ich nicht qualifiziert genug um auf gleichem wissenschaftlichem Niveau den Forschungsaufbau kritisch zu hinterfragen, zweitens will ich nicht mit einer Banalität die Jahrelange Leistung ad absurdum führen. Im Forschungsbericht wird darauf hingewiesen, dass alle anderen Todesursachen ausgeschlossen werden konnten. Natürlich können Todesursachen nur ausgeschlossen werden, wenn sie als solches geprüft werden bzw. als todbringend anerkannt sind. Haben die Wissenschaftler auch Zucker als Todesursache ausschließen können? Ich bin mir sicher, das man bei einer erneuten Obduktion der Leichen nicht unbedeutende Mengen an raffiniertem Industriezucker nachweisen wird können. Eine Todesursache, für die sich keiner so richtig zu interessieren scheint. Um ganz exakt zu sein finde ich Hanf auch interessanter und bei Weitem das softere Genussmittel, vor allem dann, wenn ich an meinen Rettungsring am Bauch denke. Es bleibt dabei: es gibt Cannabistote und selbst wenn sie heute nicht schlüssig nachgewiesen wurden, dann wird die Zukunft einen Cannabistoten herzaubern.

Lasst uns doch einfach zugeben, dass wir die Lüge von Null Cannabistoten kannten und einfach den nicht erforschten Umstand benutzten um eben Null hinzuschreiben. Das war ein bissi übertrieben und dennoch nicht falsch, denn im Gegensatz zu anderen Genussmitteln liegt die Zahl bei beinahe Null! Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich wissenschaftlich und strikt argumentieren. In diesem Fall Gesundheitsökonomisch und Volkswirtschaftlich:

Gegeben sei der Umstand Wissenschaftler haben zwei Cannabistote innerhalb ihrer Untersuchung in einem Zeitraum von 12 Jahren gefunden. Dabei sei die Menge aller möglichen Toten durch Cannabis auf 80 Millionen Bürger eingeschränkt, von denen (auch das sei gegeben) lediglich 6 Millionen Bürger überhaupt Cannabis konsumieren und damit durch Cannabis zu sterben in der Lage sind. Folglich berechnen wir den Mortalitätsindex für Cannabis auf 2:6.000.000 was ein Dreimillionstel bezogen auf 12 Jahre ist und somit eine annuale Mortalitätsquote von einer sechsunddreißigstel Millionen gibt. Ein Wert der Bildlich gesprochen unwahrscheinlicher ist als ein Sechser im Lotto!

Lasst uns dem gegenüber, der Wissenschaft wegen, einfach mal die Alkoholtoten der letzten 12 Jahre aufrechnen. Bei ca. 60 Millionen Alkoholusern in Deutschland und einer jährlich ermittelten Todesfallzahl von 70.000 ergibt sich mathematisch ausgedrückt eine annuale Mortalitätsquote von sieben Sechstausendstel.

Wer genau nachrechnet wird feststellen, das hiermit der Konsum von Alkohol im Durchschnitt exakt 42.000 mal gefährlicher ist! Ein Faktum das niemand ignorieren sollte, denn wenn sich wirklich jemand um Tote durch Genussmittel sorgen macht, sollte er sofort dafür sorgen aus allen Alkoholkonsumenten Kiffer zu machen und ca. 70000 Alkoholtote zu vermeiden und dafür durchschnittlich 1,67 Tote Kiffer jährlich zu akzeptieren.  Könnte das jemand unserer Drogenbeauftragen nochmals mitteilen? Ich glaube ja nicht, dass sie wirklich auf Zahlen steht, aber besser wäre das.

Ich habe diese ökonomische Betrachtung im übrigem absichtlich und zu Propagandazwecken verfälscht. Warum? Um überhaupt eine Berechenbarkeit herzustellen und mit einem anderen Genussmittel einen Vergleich ziehen zu können. Denn wenn man die Mortalitätsquote von Cannabis tatsächlich ermitteln möchte müsste man ehrlicherweise ja auch einrechnen, dass Cannabis bzw. Hanf seit Jahrtausenden vor allem in der Medizin eingesetzt wird und zwar nicht um mehr Tote zu erzeugen sondern um Kranken zu helfen und ihre Lebenserwartung zu steigern! Nehmen wir an, und das ist eine sehr kleine Zahl, es seinen 10.000 Kranke in Deutschland bei immer noch 6.000.000 Cannabisbenutzern, die im Durchschnitt um ein Jahr länger leben, weil sie Cannabis konsumieren! Bei einem durchschnittlichen Lebensalter von 80 Jahren bedeutet dies eine negative Mortalitätsquote von minus 125 was wiederum bedeutet, dass strikt wissenschaftlich betrachtet rein prinzipiell alle kiffen sollten, um ihr Leben zu verlängern, wobei der Lebensverlängerungseffekt bei weniger kranken Menschen natürlich auch weniger ins Gewicht fällt und ein prinzipielles viel Kiffen auch keine besseren Ergebnisse bringen dürfte! Weil unter dem Strich positive und negative Mortalitätsquoten nicht miteinander vergleichbar sind und schwachsinnige Ergebnisse ergeben würden, habe ich mir erlaubt den heilenden Aspekt von Hanf oben nicht einzurechnen. Die Zahlen für sich sind übrigens in diesem Falle nicht zu meinen Gunsten geschönt. Ganz im Gegenteil – ich persönlich schätze den potentiellen Konsumentenstamm für medizinische Anwendungen auf ca. 2 Millionen, mit durch Alterung der Gesellschaft steigender Tendenz.

Ich hoffe ich habe die Schlagzeile der Bild ein bisschen entzaubert und das an selbiger Stelle in der Bild bald die Schlagzeile gedruckt steht: “AUFERSTANDEN! – ZUM ERSTEN MAL AUFERSTEHUNG DURCH CANNABIS NACHGEWIESEN.”