Pressemitteilung aktuelle Berichterstattung Flughafen Nürnberg 12.04.13

Fluchhafen nein Danke Zur Berichterstattung über die Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zum Flughafen Nürnberg in den Nürnberger Nachrichten erklärt Emanuel Kotzian, Vorsitzender der Piratenpartei Nürnberg:

„ Die Studie von Prof. Dr. Alexander Brehm bestätigt weite Teile des von uns vorgelegten Konzeptes zur Entwicklung des Flughafens. Wir begrüßen das starke Interesse der Wirtschaft aus der Region und betonen die Fokussierung auf ein attraktives und rentables, weil nachgefragtes Flugangebot sowie auf die Optimierung der Qualität. Insbesondere eine Abfertigungsleistung vom Betreten des Gebäudes bis zum Boarding innerhalb von 15 Minuten ist machbar und spart vielen Fluggästen kostbare Zeit. Weil im Flugbetrieb jede Minute zählt appellieren wir an die zuständige Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat jetzt schnell zu handeln, da jeder Tag Verzögerung den Steuerzahler ca. 23.000 Euro kostet.“

Der kommunalpolitischer Sprecher der Nürnberger Piraten Michael Bengl ergänzt hierzu,: “Der Hauptkritikpunkt, die fehlende Direktanbindung an europäische Großstädte, kann von der Flughafengesellschaft nicht direkt beeinflusst werden, da dies im Verantwortungsbereich der Fluggesellschaften liegt.
Die aktuellen Rufe aus der Kommunalpolitik nach der Nordanbindung oder einem Kongresszentrum werden die grundsätzlichen Probleme des Flughafens nicht lösen. Stattdessen wird hier eine große Menge an öffentlichen Mitteln als indirekte Subvention des Flughafens verpulvert.”

Links:

Berichterstattung Nürnberger Nachrichten vom 12.04.13: http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/geschaftsleuten-fehlen-direktverbindungen-vom-airport-1.2822843

Konzept Flughafen Nürnberg Piratenpartei vom 01.04.13: https://kotzian.de/2013/04/01/neuer-plan-airport-nuernberg/

Mit freundlichen Grüßen

Emanuel Kotzian

Direktpirat/Vorsitzender KV Nürnberg Piratenpartei

Twitter: @emanuelkotzian

Skype: emanuel.kotzian

Neuer Plan Airport Nürnberg

Nichts rollt auf der Startbahn Nürnberg

Die aktuellen Probleme des Flughafens sind nicht neu. Sie sind dem Management und der Politik seit langem bekannt. Das Kernproblem liegt, wie an vielen anderen Orten in der EU, in einer absolut übertriebenen Passagiererwartung für den Flugbetrieb. Fünf Millionen sollten es einst werden, die jedes Jahr das Panorama des Knoblauchslandes beim An- oder Abflug sehen würden. Für diese Anforderung ist der Flughafen ausgelegt und es ist klar, das bei einer Fehldifferenz von circa zwei Millionen Passagieren die Überkapazitäten starke Defizite im laufendem Betrieb verursachen.

Trotz der gebotenen Eile und der lang bekannten Zahlen und Fakten drücken sich Vorstand und Politik um irgendeine konkrete Aussage, wie ein Ausweg aus der Krise gefunden werden soll. Anscheinend will niemand vor den Wahlen im Herbst den Schwarzen Peter auf den Tisch legen. Ganz im Gegenteil. Finanzminister Markus Söder lügt offen und in gedruckter weise, dass er jetzt schon wisse, dass der Flughafen ein viel größeres Potential hat als es derzeit ausgeschöpft wird. Wir wissen, wenn Markus Söder irgendeine Idee davon hätte wie man Fluggesellschaften nach Nürnberg lockt, dann hätte er es uns schon mehrfach in verschiedenster Form mitgeteilt und wir hätten ihn schon mehrfach im bayerischen Rundfunk grinsend über die Startbahn joggen sehen. Stattdessen vertröstet uns der Finanzlochminister auf Ende April, wenn das offizielle Ergebnis der aktuellen Studie bekannt ist und eröffnet die bayerische Schifffahrtssaison am Ammersee. Und das obwohl, nach aktuellem Stand, das Warten und Hadern den Steuerzahler täglich rund 23.000 Euro kosten dürfte – mit der Umstellung auf den nächsten Flugplan um einiges mehr. Weil also keine der analogen Parteien die bitteren Wahrheit auf den Tisch legen möchte müssen das wir als Piraten und Bürger dieser Stadt tun.

Daher schlage ich folgendes 13-Punkte Konzept vor um eine schnelle Kehrtwende in der Bilanz des Flughafens einzuleiten. Das Konzept folgt dabei folgenden Prinzipien und Erwägungen:

  • Wer Überkapazitäten schafft muss sie billig verkaufen. Wer sie abbaut kann sicherer zu einem kostendeckenden Preis verkaufen.
  • Wer seine Kernkunden fokussiert gewinnt. Wer beliebig um jeden Fluggast konkurriert verliert.
  • Sinnvoll statt billig soll Nürnbergs Flughafen sein.

Hier raus ergeben sich folgende konkrete Vorschläge:

  1. Neukozeptionierung des Geschäftsplanes für 2-3 Millionen Fluggäste pro Jahr.
  2. Fokussierung auf Bedürfnisse aus der Region anstatt Ausbau zum Drehkreuzhost.
  3. Schließung des Westanbaus und Verkürzung der Abfertigungswege.
  4. Einstellung aller nicht sicherheitsrelevanten Ausbauten.
  5. Schließung eines Parkhauses bzw. Überlassung zur alternativen Nutzung (z.B. als Abstellfläche für Abgeschleppte Fahrzeuge oder Zwischennutzung Y-Bau).
  6. Verkürzung der täglichen Betriebszeit um eine Stunde
  7. Verkauf der Flughafen NUE GmbH z.B. an Flughafen MUC oder FRA
  8. Erweiterung des eventbezogenen Flugverkehrs. Z.B. Messeflüge nach Hannover oder zur Nürnberger Messen)
  9. Einführung eines Easy-try-Tarifes für Fluggesellschaften auf neu eingerichtete Flugverbindungen.
  10. Steigerung der Servicequalität durch garantierte 15 Minuten Durchlaufzeit ab Checkin zum Boarding.
  11. Einführung eines digitalen Guidesystems für Fluggäste (z.B. Flugverspätung zu Hause abwarten).
  12. Einführung freier WLAN Zugänge am Flughafen als besondere Willkommensgeste für Besucher.
  13. Umbenennung des Flughafens zum Max Morlock International Airport oder eines anderen aussagekärftigen Namen zur Steigerung der Beliebtheit.

Sowie drei Forderung nach flankierenden Maßnahmen:

  1. Einstellung der Planung zur direkten Anbindung an die Autobahn und Auflösung aller hiermit verbundenen Rückstellungen.
  2. Prüfung der Unterbringung eines städtischen Amts am Flughafen. (z.B. Amt für internationale Beziehungen)
  3. Eigenständige Vermarktung der frei gewordenen Restflächen im transparentem Bieterverfahren.

Ich bin fest davon überzeugt: wenn man heute mit der Umsetzung der oberen Vorschläge beginnt wird man bereits vor den nächsten
Wahlen am 15.09.13 Erfolg ernten können und das ohne einen einzigen Mitarbeiter am Flughafen kündigen zu müssen.

Flughafen Nürnberg – nächste Runde

Vor einigen Wochen hatte ich mich an selbiger Stelle zur Zukunft des Nürnberger Flughafens geäußert. <hier alles nochmals zum nachlesen: https://kotzian.de/2012/07/18/zur-zukunft-des-nurnberger-flughafens/ >.

Während ich damals glaubte der Ideenaustausch zwischen SPD und CSU
sei nur eine subtile Taktik, den besseren Plan erst zum strategisch richtigen
Zeitpunkt öffentlich zu machen, muss ich heute, nach der gestrigen Sitzung des
Aufsichtsrates tatsächlich schlimmeres annehmen.
Bevor ich den Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung entnehmen konnte
was beschlossen wurde wusste ich bereits was nicht beschlossen wurde – nämlich
konkrete Schritte zur Rettung des Flughafens.

Die Zusammenfassung lieferte SPD-Mann und Aufsichtsrat Christian Vogel.
” Die Sitzung vom Aufsichtsrat ist rum… es bleibt dabei der Flughafen heißt zumindest bis zur nächsten Sitzung im Dezember weithin Airport Nürnberg ;-)))”, heißt es auf seiner
Facebookseite lapidar. < http://www.facebook.com/photo.php?fbid=4164594323797&set=a.1470723778717.61471.1552308094&type=1&theater >

Anscheinend ist die Namensdebatte immer noch das vorherrschende Thema bei der Nürnberger SPD. Ich habe mir erlaubt Herrn Vogel die Last dieser schweren Debatte
abzunehmen und sie den Nürnberger Bürgern zu übergeben. Ab sofort können alle
unter http://doodle.com/h5d9tisqevrvreqm  bei der Abstimmung über den Namen mithelfen. Mittlerweil sind mehr als 30 Ideen zusammengekommen und stündlich werden es mehr. Dieses Jahrhundertproblem wurde erfolgreich outgesourct und SPD, CSU und FDP können sich voll auf die Sanierung des angeschlagenen Flughafenbetriebes konzentrieren.

Ganz im Gegenteil konzentrieren sie sich allerdings laut Beschlüssen der gestrigen Aufsichtsratssitzung darauf Entscheidungen zu vertagen. Und zwar um ca. ein Jahr
bei Kosten von 180.000 Euro. Also 15.000 Euro/Monat dafür, extern festzustellen
zu lassen was man heute bereits weiß:

1) Man hat zu hoch prognostiziert

2) Man braucht dringend jeden Flieger der bereit ist die Landegebühren zu bezahlen.

3) Man wird in Zukunft kleinere Brötchen backen müssen.

Der Aufschub der Konsequenzen ist klar politisch motiviert, da nächstes Jahr Wahlen in Land und Bund anstehen und SPD, CSU und FDP kein Interesse haben ihre Fehler in der Strukturpolitik eingestehen zu müssen. Die Parallelen zu den Versäumnissen bei der Landesbank Bayern im Wahljahr 2008 sind offensichtlich.

Natürlich kennt auch der bayerische Finanzminister Markus Söder die Antworten:
„Wir brauchen neue Passagierpotentiale, damit der Flughafen Nürnberg wieder durchstarten kann. Nur mit neuen Flugangeboten und einem attraktiven Non-Aviation-Bereich kann der Flughafen Nürnberg der leis­tungsfähige Metropolflughafen sein, den Nordbayern braucht“, so Söder laut NZ
Warum handelt er dann nicht sondern verschiebt die Entscheidung um mindestens ein Jahr? Warum werden die freien Slots nicht einfach öffentlich und für alle Fluganbieter  transparent online ausgeschrieben? Wozu langfristige Potentialanalysen wenn man innerhalb weniger Tage alle Fluganbieter weltweit nach konkretem Bedarf abfragen kann?
Doch nur weil man ahnt dass nicht viele Angebote kommen werden.
Alternative Wege aus der Krise wie z.B. eine Verschmelzung der Flughäfen NUE mit MUC oder FRA um effektiv Kosten zu sparen werden erst gar nicht diskutiert, da man sich ja
damit selbst politisch abschaffen würde und das kann nicht sein.

Für den Steuerzahler bedeutet die Verschiebung der strukturellen Entscheidungen bei
gleicher Ertragslage des Flughafens Nürnberg ein voraussichtliches Jahresminus in Höhe von 6-7 Millionen Euro. Geld das an allen Ecken und Enden Nürnbergs (und der Region)
gebraucht würde. Egal ob für die Notreparatur der Volksbaddachs oder um die Fahrpreise
im ÖPNV zu stabilisieren, statt diese drastisch zu erhöhen.

Es bleibt nur die Akteure darauf hinzuweisen jetzt endlich Maßnahmen zu ergreifen statt diese weiterhin zu verzögern. Das richtet sich an den Oberbürgermeister Ulrich Maly, den Finanzminister Markus Söder sowie die Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel direkt. Schließlich ist bekannt, in welche Bredouille der eine oder andere SPD-Bürgermeister und seine Partner durch unentschlossene Politik rund um seinen Flughafen gekommen sind.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner